Red Hood

© Carlsen Verlag GmbH, Hamburg

In „Red Hood“ präsentiert Haji eine erfrischende, humorvolle und düstere Neuinterpretation des Rotkäppchen-Märchens, die sich mutig zwischen Comedy, Horror und Erotik bewegt. Die Geschichte folgt dem Hexenjäger Gold, der auf seiner Reise von einem Wolfsrudel verfolgt wird. Sie sehen in ihm wegen seiner roten Kapuze einen möglichen Diener der Hexen, die auch ihre Feinde sind. Gold schließt sich schließlich mit Fen, einem grimmigen Werwolf, zusammen, nachdem sie erkennen, dass sie dasselbe Ziel haben. Diese Zusammenarbeit ist jedoch alles andere als einfach, da beide Charaktere völlig unterschiedliche Ansichten und Ziele verfolgen – und die Situation zunehmend bizarre Wendungen annimmt.

Zusammenfassung

Gold, der Hexenjäger, jagt allein durch die Wälder, wo er sowohl von Hexen als auch von Wölfen verfolgt wird. Doch als er dem Werwolf Fen begegnet, stellt sich heraus, dass sie eine gemeinsame Feindin haben: eine mächtige Hexe, die die Region in Angst und Schrecken versetzt. Trotz anfänglicher Konflikte schließen sich Gold und Fen zusammen, doch ihre Kooperation ist so ungewöhnlich wie gefährlich. Gold kann von Fens besonderen Fähigkeiten profitieren, darunter auch Heilkräfte, die er auf intime Weise von Fen beziehen muss. Diese skurrile „Partnerschaft“ bringt die beiden nicht nur in aufregende Kämpfe, sondern auch in humorvolle und peinliche Situationen.

Positive Aspekte

Hajis „Red Hood“ sticht besonders durch seinen humorvollen und kreativen Umgang mit altbekannten Märchenelementen hervor. Die Mischung aus Fantasy, Horror und Erotik ist überraschend gut gelungen und verleiht der Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre. Gold und Fen sind als Hauptfiguren sehr gut ausgearbeitet; ihre Dynamik sorgt für ein stetiges Wechselspiel zwischen Spannung und Witz, und ihre Beziehung wird sowohl auf unterhaltsame als auch auf intime Weise vertieft.

Ein weiteres Highlight ist Hajis Artwork, das die grotesken und gleichzeitig faszinierenden Charaktere perfekt zur Geltung bringt. Die Zeichnungen sind detailreich und erzeugen eine dunkle, märchenhafte Stimmung, die die Handlung gelungen unterstreicht. Besonders die Transformationen und Kampfszenen sind beeindruckend umgesetzt und fesseln den Leser visuell.

Kritikpunkte

Obwohl die Handlung unterhaltsam ist, könnte die Geschichte für manche Leser etwas chaotisch wirken. Der Plot springt stellenweise abrupt von humorvollen Szenen zu düsteren oder erotischen Momenten, was den Lesefluss stören kann. Zudem werden die Witze nicht immer alle Geschmäcker treffen; gelegentlich wirken sie eher aufgesetzt und weniger organisch zur Story passend. Der Erotikanteil ist für einen Manga dieser Art recht hoch, was zwar gewollt provokant ist, aber für einige Leser übertrieben wirken mag.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tiefe der Geschichte: Die Hintergründe der Charaktere, insbesondere von Gold, hätten mehr Raum bekommen können, um ihre Motivation und Persönlichkeiten noch nachvollziehbarer zu machen. Gerade die interessante Welt der Hexenjäger und Werwölfe wird nur ansatzweise beschrieben und hätte durchaus mehr Potenzial geboten, das Abenteuer der Protagonisten zu vertiefen.

Fazit

„Red Hood“ von Haji ist ein ungewöhnlicher, packender Manga, der ein altes Märchen auf völlig neue und humorvolle Weise interpretiert. Die Kombination aus düsterem Humor, actiongeladenen Kämpfen und einer unerwartet intimen Partnerschaft macht ihn zu einem einzigartigen Erlebnis. Hajis außergewöhnliches Artwork und das reizvolle Spiel mit Tabus und Märchenelementen sind klare Stärken, die Fans von Fantasy und unkonventionellen Erzählungen ansprechen dürften. Dennoch sollte man sich auf die teils explizite Darstellung und den schnellen Handlungsverlauf einstellen, um das volle Potenzial dieser ungewöhnlichen Geschichte zu genießen.

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